Lesung am 09. März 2018

Dt.Buchpreis-Sieger Robert Menasse
Robert Menasse kämpft für Europa. Sein Werk "Die Hauptstadt" ist der weltweit erste EU-Roman – eine unterhaltsame Farce über die Brüsseler Verhältnisse.
Das ist ein elegant geschriebener, fabelhaft gebauter, pointen- und gedankenreicher Roman. Er spielt über weite Strecken in den Büros der EU-Kommission und handelt vom kuriosen Versuch einiger Beamter der Kulturabteilung, zum Geburtstag der Kommission deren lausiges Image durch ein "Big Jubilee Project", ein Auschwitz-Event, aufzudonnern, zu dem die letzten KZ-Überlebenden als Zeugen für die hehren Ursprungsabsichten der EU aufgeboten werden sollen. Natürlich kassieren erfahrene Spitzenbeamte der Kommission und des Rates diesen Humbug so schnell, wie wir Leser ihn vergessen. Was bleibt, sind die fein ausgeleuchteten Lebensgeschichten der Akteure, die uns in die historischen Tiefen von sechs EU-Ländern führen, so in das über drei Generationen reichende polnische Widerstandsleben des Mateusz Oswiecki oder in die Flucht- und Haftgeschichte des Auschwitz-Überlebenden David de Vriend. Und was auch bleibt, ist ein mit Witz, Wissen und einem Feuerwerk treffender Formulierungen dargebotenes Alltagspanorama der Hauptstadt Brüssel. Wir bitten um rechtzeitige Platzreservierung.
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- Konferenzgebäude beim SR
- 09. März 2018
- 19:00 Uhr
- 10€